In diesem Bereich stellen wir Euch Fachpuplikationen zu unseren Themen zur Verfügung. Diese werden durch unterschiedliche Referenten verfasst und dienen zusätzlich zu unseren Videobeiträgen dem Selbststudium, der Weiterverbreitung und als Diskussionsgrundlage.
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Robin Hood Umlage (Teil 2)![]()
SpekulationWenn der Guthabenzins sinkt, aus welchem Grund auch immer, versuchen viele Anleger auf andere Art die Gewinne zu erzielen, die mit Zinsen nun kaum noch möglich sind. Das bedeutet, dass die Spekulation zunimmt. In dieser Situation sind wir jetzt schon, da aufgrund gesättigter Märkte der Zins auf ein Rekordtief gesunken ist. Durch die Einführung einer Steuer auf Geldguthaben würde sich die Spekulation zunächst noch verstärken. Jedoch muss Spekulation nicht unbedingt ein Problem für die Gesellschaft sein, wenn zwei grundsätzliche Punkte beachtet werden:
Mit Spekulation kann man große Gewinne machen, aber auch große Verluste. Das sollte jedem bewusst sein, der diese Anlageform wählt. Solange niemand dazu gezwungen wird, zu spekulieren oder die Kosten für ein Glücksspiel zu tragen, an dem er selber nicht beteiligt ist, sollte die Allgemeinheit kein Problem mit Spekulationen haben. Eine Bankenrettung darf es dann nicht mehr geben. Außerdem müssen Geldguthaben und spekulative Anlagen komplett getrennt werden. Die Hauptaufgabe der Banken ist es dann nur noch, Einlagen der Kunden zu verwalten und die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen. Ihre Aufgabe ist es dann nicht mehr, die Guthaben der Anleger zu vermehren.
![]() Ein großes Problem hat die Allgemeinheit aber, wenn mit unseren Lebensgrundlagen spekuliert wird. Das ist vor allem der Boden. Wir leben auf Boden, beziehen unsere Nahrungsmittel vom Boden, Wasser und Bodenschätze kommen aus dem Boden. Wenn Anleger Boden kaufen, können sie für dessen Nutzung jeden Preis verlangen, und die Menschen müssen den Preis zahlen, weil sie sonst von ihrer Lebensgrundlage abgeschnitten sind. Wer den Preis nicht zahlen kann, dem droht Obdachlosigkeit und im schlimmsten Fall der Hungertod. Daher muss sichergestellt werden, dass alle Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an den knappen natürlichen Ressourcen bekommen und diese nachhaltig genutzt werden. Um dies zu erreichen ist eine Reform der Bodenordnung notwendig.
RückverteilungEs ist mit dem Widerstand der Besitzer von Geldguthaben und Boden gegen die bisher genannten Reformen zu rechnen. Außerdem würden sich viele gegen eine Gebühr zur Geldumlaufsicherung wehren, da sie die Nutzung des Bargeldes einschränkt und zudem komplizierter macht.
Die Höhe der pro Kopf Rückverteilung kann schwanken, entsprechend der Einnahmen und der Anzahl der Menschen, die die Umlage beziehen.
Ausweitung der Reformen auf andere LänderEs bedarf keiner multinationalen Vereinbarung, um dieses Reformpaket umzusetzen. Jedes Gebiet mit einer unabhängigen Währung kann damit anfangen. Weitere Länder können sich anschließen, sofern sie bereit sind, ebenfalls das gesamte Reformpaket umzusetzen. Zwischen den beteiligten Ländern besteht dann ein freier Markt. ![]() Die Akzeptanz der Bewohner, ein neues Mitgliedsland mit in die Gemeinschaft aufzunehmen würde vielleicht sinken, wenn sich dadurch die Höhe der Umlage stark reduzieren würde. Um das zu verhindern, wäre es angebracht, dass man die Umlage berechnet, indem man die Einnahmen durch die gesamte Weltbevölkerung teilt. Dann würde die pro Kopf Auszahlung durch das Wachsen der Gemeinschaft immer höher werden, weil jedes hinzukommende Land die Einnahmen erhöht, da sich die gesamte Fläche und die Geldguthaben und damit auch die Einnahmen in der Gemeinschaft erhöhen.
FazitDie meisten der bereits genannten Auswirkungen dieser Reformen würden sich auch allein durch die Einführung einer Reform der Geld- und Bodenordnung ergeben. Jedoch ist es fraglich, ob sich allein für eine Geld- und Bodenreform eine demokratische Mehrheit finden lässt. Die positiven Auswirkungen sind nur für den erkennbar, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Mehrheit der Wähler das tun wird. Durch die Kombination von Geld- und Bodenreform mit einer Besteuerung von Geldguthaben und die Rückverteilung auf die Gesamtbevölkerung, gibt es einen direkten finanziellen Vorteil für eine Mehrheit. Eine Partei, die diese Reformen in ihr Wahlprogramm aufnimmt, kann damit rechnen, dass sich das bei Wahlen positiv bemerkbar macht. —————————————————————————————————————– Anmerkungen:
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